Erztrophy-Sprint: ÖM und gleichzeitig Pinzgau-Trophy

Ein paar allgemeine Worte

Was ist die Pinzgau-Trophy? Als erstes fällt mir dazu „eine große Familie“ ein und das stimmt auch wirklich, denn egal, wo man trainiert bzw. bei welchen Rennen man antritt, es findet sich schnell jemand, den man schon von der Martini Pinzgau-Trophy her kennt. Fragt man allerdings nach der sportlichen Zielgruppe, kann man das nicht mehr klar definieren, außer man sagt JEDER, was natürlich auch stimmt.

Ursprünglich war die Pinzgau-Trohpy eher als eine Veranstaltungs-Reihe für Hobby-Sportler konzipiert und ich freue mich noch immer bei jedem Rennen über Neulinge („Rookies“) egal welchen Alters, die zum ersten mall „rennmäßig“ am Start sind und ich habe immer noch den größten Respekt für jene Sportler, die einmal pro Woche – und das nicht einmal immer – eine Skitour gehen und dann bei uns an der Startlinie stehen, wo gleichzeitig einen Meter daneben Nationalkader- und Weltcup-Athleten auf das Startsignal warten. Andererseits haben wir es durch die Qualität und der nicht zu kurz kommenden Gaudi unserer Veranstaltungen geschafft, dass gerade diese nationalen und internationalen Top-Sportler auch regelmäßig bei den Pinzgau-Trophy Rennen am Start sind, als Formtest, Qualifikations-/Sichtungsrennen oder einfach, weil wir die größte und bekannteste Veranstaltungs-Serie Österreichs ist und wenn jemand sagt, er war in der Pinzgau-Trophy am Podium, dann weiß inzwischen jeder, dass das ein Top-Athlet sein muss, denn jedes unserer Rennen ist sehr gut besetzt.

Beim Erztrophy-Sprint war dieser Spagat heuer nur schwer zu schaffen, denn die Strecke war wirklich hart, sowohl hinauf (sehr eisige, glasige Anstiege) als auch herunter (aber einmal den Sprunghügel herunterfahren ist einfach genial!), Technikteile (Wechsel), Ausrüstungsunterschiede und das Aufeinandertreffen von richtigen Hobby-Athleten mit sehr spezialisierten Sprint-Spezialisten. Trotzdem waren aber wieder etliche Familienmitglieder am Start, besonders hervorheben möchte ich dabei Alexander BRANDNER, Felix KASTNER, Franz PFISTER, Klaus HEIMHOFER und Markus NEUMAYER, die weiterhin bei jedem Event dabei waren (ich natürlich auch, aber heuer oft nur Hobby/Fotograf).


Klaus Heimhofer absolvierte 4 Runden: 1 x Besichtigung, 1 x Quali, 1 x Team-Challenge, 1 x Masters-Finale

Franz Pfister geht normalerweise lange ein und ist kein Schnellstarter, weshalb der Sprint nicht seine Lieblingsdisziplin ist.

Felix Kastner bleibt im Rennen um den Gesamtsieg bei der Martini Pinzgau-Trophy.

In Führung bei der Martini Pinzgau-Trophy bleibt aber Alexander Brandner vom SC Bischofshofen / Fischer-Sports.

Danke an Christian!

Jemand, der zwar heuer noch in keiner Ergebnisliste gestanden ist, aber auch bei jedem Rennen dabei war, ist mein Bruder Christian Gruber und es gibt inzwischen schon einige Veranstalter, die mich vorher so halbleise fragen, ob denn Christian auch vor Ort ist und ob er ihnen vielleicht bei der Zeitnehmung helfen könnte. Gestern in Bischofshofen wurden wir schon lange vorher offiziell eingeladen und wir haben natürlich gerne zugesagt, weil wir wollen ja alle, dass es in Österreich wieder einen Weltcup gibt und da arbeiten wir natürlich alle für dieses Ziel zusammen. Am Freitag lief das wirklich perfekt ab! Wenige Minuten nach der Qualifikation die Reihenfolge der Läufe, wenige Minuten später die einzelnen Teilnehmer, eine Minute nach dem Viertelfinale hingen die Halbfinal-Lauf-Zusammensetzungen aus, eine Minute nach dem letzten Finale gab es die endgültige Ergebnisliste und ein paar Minuten später die Siegerehrung. Eine einzige Person kann einen Sprint im Weltcup-Format (30er-Raster, Lucky-Luser, etc.) nicht managen, denn es müssen alle Infos vom PC zur Startlinie, vom Zieleinlauf wieder retour zum PC laufen und beide Personen müssen jederzeit alles im Überblick haben und sich gegenseitig völlig vertrauen. Mit Christian läuft das wie am Schnürchen und ich traue mir fast zu sagen, dass es wahrscheinlich in der Sprint-Abwicklung österreichweit derzeit sehr, sehr wenige andere Teams gibt, die sich so etwas überhaupt trauen.

Vorne im Fokus Corne Unger aber so wie meistens im Hintergrund und nur für Insider ersichtlich Christian Gruber am PC.

Dazu kam gestern noch die Top-Wettkampfleitung vor Ort durch Wettkampfleiter Herbert Obersteiner mit seinen ca. 50 Helfern vom SC Bischofshofen eine gewaltige Infrastruktur in die abendliche Stimmung des Buwi-Bradl-Stadiums bzw. in den Auslauf der Paul-Außerleitner-Schanze zauberte, weshalb man schlussendlich wohl wirklich sagen kann, der Weltcup kann kommen!

Zum Rennen: Schüler, Cadets, Masters, Team-Challenge

Für die Schüler gab es eine leicht verkürzte Strecke: 1 Schülerin und 3 Schülerinnen waren am Start.

Den Österreichischen Meistertitel bei den Cadets sicherte sich Yannick Tritscher vor Andreas Mayer und Julian Tritscher.

Bei den Masters konnte sich Tom Koller vor Lokalmatador Markus Stock und unserem Klaus Heimhofer durchsetzen.

Vor den Finalläufen Damen und Herren ging dann die Team-Challenge über die Bühne.

Ja, genau da steht Helga Koller, die uns diese tollen Fotos erstellt hat. Die genauen Ergebnisse der Team-Challenge habe ich derzeit leider noch nicht, weil ich keine Namen für alle Nummern habe.

Allerdings haben wir hier das Siegerbild der Top-3-Staffeln mit den Siegern Johann Stuhler / Andi Hofer.

Action-Fotos von den K.O.-Vorläufen

Halbfinale mit Alex Brandner und Jakub Siarnik (Slowakei) und Silviu Manea (Rumänien).

Hans Stuhler startete mit Vollgas ins Viertelfinale und führte das Feld bis zur Abfahrt an.

Die Abfahrt führte über den Auslaufhügel der Paul-Außerleitner-Schanze und je später es wurde, desto eisiger wurden auch die Kurven, weil der griffige Schnee auch immer weiter hinausgerutscht wurde.

Nahaufnahme eines K.O.-Laufes

Am Ende gab es noch eine schnelle Abfahrt und einen Sprung über den Zielhügel.

Beim Kampf Mann gegen Mann ging es natürlich hart zu und wenn der Vordermann stürzt …

… muss der Hintermann natürlich auch reagieren und vielleicht auch kurzfristig die Strecke verlasssen: Action pur!

Zum Sprint gehört auch Pech. Bei Hans Stuhler lockerte sich die Schuh-Verriegelung, weshalb der Top-Skifahrer natürlich in der Abfahrt seine Führung verlor und enttäuscht ins Ziel zurück kam, denn – wie schon vorher geschrieben – nach dem Anstieg hatte er sein Viertelfinale angeführt.

Auch live dabei war Mitorganisator Tom Wallner.

Aber auch er bekam keine Geschenke und musste um jeden Platz kämpfen. Schlussendlich sollte er die Bronzemedaille in der LM-Wertung erreichen.

Damen-Finale

Am Start waren die Quali-Schnellste Johanna Erhart (ganz vorne), ganz links Ina Forchthammer, daneben Veronika Mayerhofer und in der hinteren Reihe von links Tessa Wötzel (Deutschland), Michi Eßl und Sarah Dreier.

Der Anstieg verlief im Wald, das Feld wurde von Veronika Mayerhofer angeführt, die auch in der abschließenden Abfahrt noch mit Johanna Erhart einen Infight hatte.

Abgesetzt hatte sich allerdings etwas vorher Michi Eßl (SU Abtenau), die bereits bei der Sprint-Premiere vor 2 Jahren bei der Schönleiten-Trophy in Viehhofen erste Österreichische Meisterin geworden war. Sie konnte ihren Vorsprung ins Ziel bringen und wurde so Gesamt-Erste.

Beim Kampf um Platz 2 ging es eng her und es wurde bis ins Ziel geskatet, doch die Langlauf-Erfahrung von Veronika Mayerhofer (Gastein) sicherte ihr einen knappen Vorsprung vor Johanna Erhart (WSV Ramsau).

Gesamtsiegerinnen: von links Veronika Mayerhofer (2.), Michi Eßl (1.) und Johanna Erhart (3.), gleichzeitig Rang 1-3 der Österreichischen Meisterschaften

Gesamt-Vierte wurde Ina Forchthammer und nach dem Tausch mit Johanna hatten wir somit dann auch gleich das Podium der gleichzeitig ausgetragenen Salzburger Landesmeisterschaften.

Herren-Finale

Selbstbewusst stand der Quali-Schnellste Daniel Zugg aus Vorarlberg am Start.

Um 20:20 Uhr ging es los. Neben Dani sein Nationalteam-Kollege Armin Höfl, aus Deutschland Sepp Huber und Cornelius Unger, dazu noch Jakub Siarnik aus der Slowakei und Luka Kovacic aus Slowenien.

Vom Anstieg habe ich (noch) keine Fotos, doch als Erster in der Abfahrt tauchte – mit Respektabstand – wieder Daniel Zugg auf.

Er konnte ohne Stress ins Ziel durchlaufen und überquerte nach einer kleinen Drehung souverän die Ziellinie.

Dahinter jubelte Jakub Siarnik aus der Slowakei, der bereits beim Pinzgau-Trohy-Auftakt in Viehhofen bei der Schönleiten-Trophy 2. im Sprint geworden war (damals hinter Tom Wallner). Hinter ihm kämpften noch Armin und Cornelius um die Pläzte, doch den Podiumsplatz ließ sich Armin Höfl (SC Krakauebene) nicht mehr nehmen.

Platz 5 ging an Sepp Huber, der mit dem Finaleinzug einmal mehr seine heurige Stärke bewies.

Hier die Top 5: von links Corne Unger, Jakub Siarnik, Daniel Zugg, Armin Höfl und Sepp Huber.

Die Top-3 der ÖM: 2. Armin Höfl, neuer Österreichischer Meister Daniel Zugg und 3. Jakob Hermann.

Abschließend noch einmal die Medaillengewinner von Damen und Herren. Bei den Herren sind alle Voraussetzung dafür erfüllt, dass es 2019 erstmals einen Staatsmeister im Sprint geben kann, bei den Damen waren leider zu wenige (mit ÖSV-Mitgliedschaft) am Start, weshalb es hier auch nächstes Jahr „nur“ bei den Österreichischen Meisterschaften bleiben wird.

Insgesamt waren übrigens 58 Starter in Bischofshofen, in etwa gleich viele wie im Vorjahr in Viehhofen (ohne die damaligen Jugend-Camp-Starter), 30 davon in der Wertung für die Österreichischen Meisterschaften (im Vorjahr 40 ÖSV-Mitglieder, es war also in Bischofshofen internationaler, aufgrund der Wertung als ISMF-Series-Rennen wenig überraschend).

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