Die Zeiten haben genau gestimmt!

Da bei der Hundstoa-Biag-Di-Nachbesprechung einige Leute anscheinend zum Schluss gekommen sind, dass die Zeiten von Maishofen nicht stimmen können und ich auch mehrere E-Mails/Anfragen dazu erhalten habe, kann ich jetzt nach einer diesbezüglichen Analyse „Entwarnung“ geben. Ich nenne keine Namen, aber es ging darum, dass ein angeblich nur 20 Sekunden später gestarteter Athlet (Nummern hintereinander) nicht im Ziel 1:40 Minuten Vorsprung auf den vorher gestarteten haben kann, ohne ihn überholt zu haben. Das klingt ja auch wirklich sehr dubios, daher hier ganz ausführlich:

  • Der Startcountdown wurde nicht 100%ig eingehalten. Aufgrund des schlechten Wetters wurden manche Starter deutlich vor ihrer geplanten Startzeit abgelassen, wenn sie bereit waren (damit sie nicht in der Kälte warten mussten), andererseits kamen manche erst ganz genau (nach dem Einfahren) auf ihre Startzeit, damit sie eben nicht warten mussten. Der vordere Athlet startete schlussendlich um 11:16:42, dann wurde um 11:17:29 sogar ein anderer, dritter Athlet abgelassen und um 11:18:54 startete der hintere Athlet, also 2:12 Minuten später.
  • Es gibt ein Foto von der Kehre 1, wo der hintere Athlet den dazwischen abgelassenen gerade einholt (als Beweis, dass der hintere Athlet nicht nur 20 Sekunden später gestartet war)
  • Von Kehre 1 bis Kehre 5 brauchte der Athlet genau 3 Minuten (ich fuhr mit dem Fotoapparat genau diese Strecke mit, fotografierte vorher bei Kehre 1, dann bei Kehre 5). Es gibt vom vorderen Athleten ein Foto von Kehre 1 um 11:05:41, das wäre dann hochgerechnet ca. 11:08:41 bei Kehre 5. Der hintere Athlet wurde etwas nach Kehre 5 um 11:10:48 fotografiert, also hier ein Rückstand von ca. 2 Minuten.
  • Die Zielzeiten betrugen 11:48:36 bzw. 11:49:09, also nur noch ein Rückstand von 33 Sekunden. Der hintere Athlet hat somit insgesamt 1:39 Minuten aufgeholt, die Differenz in der Endzeit.
  • Zur Aussage, dass der hintere Athlet den vorderen anfangs gesehen hat, am Ende aber nicht mehr, der vordere somit sogar schneller gewesen sein muss: Auf der lange, steilen Geraden vor der Kehre 1 sieht man 2-3 Minuten nach vorne, während weiter oben bei schnellerer Geschwindigkeit und kürzeren Kehren teilweise die Sicht nur 15-20 Sekunden nach vorne beträgt. Man sieht auch auf den Zielfotos bei 15 Sekunden nacheinander ins Ziel kommenden Athleten den jeweils hinteren nie.
  • Zur Aussage, bereits letztes Jahr gab es Unstimmigkeiten: Ja, es gab 2021 eine Anfrage, die haben wir aber mit Zeiten-Aufzeichnungen und Video eindeutig auflösen können und es hat auch 2021 gepasst.
  • Die Örgenbauern-Zeiten waren schon immer eine Besonderheit, weil die Strecke einfach extrem kurz ist, weswegen manche Athleten überraschend schneller/langsamer sind, im Vergleich zum zB fast 3 x so langen Hundstoa. Außerdem sind durch den fehlenden Konkurrenten und „nur“ die laufende Zeit manche schneller (bessere Einteilung), manche langsamer (fehlender Konkurrent). Die Zeiten sind daher am ehesten noch mit Biberg vergleichbar, aber nicht 1:1 mit einem 1000er-Masstenstart-Hillclimb.

Die Zeitnehmung beim Örgenbauern-Rennen wurde wie seit Jahren von meinem Bruder Christian, mit Unterstützung meiner Schwester und von mir durchgeführt. Der Ablauf ist dabei immer der gleiche:

  • Ablassen der Sportler nur mit aufrechtem Funk-/Handykontakt Start-Ziel, wenn gerade keine Zielankunft ist
  • Erfassen der Zeit mit der klassischen Schiklub Alge
  • Zusätzliche Zweiterfassung mit einer Hilfszeit (völlig unabhängiges Zweitsystem)
  • laufendes Zielvideo aller Ankünfte (für Nachrecherchen, Beweissicherung)
  • ein Fotograf, der die Zieleinläufe so auch mitdokumentiert
  • anschließende Plausibilitätsprüfung der Zeiten durch mich, weil ich normalerweise jeden Starter ziemlich einschätzen kann und offensichtliche Fehler (zB vertauschte, falsche Startnummern) schnell herausfinde.

Eine funktionierende Zeitmessung ist das Wichtigste von jedem Rennen. Daher habe ich das jetzt so ausführlich beantwortet, um jeden Zweifel zu beseitigen. Wer noch genauere Infos haben will, kann mich gerne kontaktieren. Ich/wir sind deswegen auf keinen Fall angefressen, sondern irgendwie sogar froh, denn so hat es sich wieder mal ausgezahlt, dass wir auch bei widrigsten Bedingungen unser 3-Fach-System aufbauen, obwohl wir es meistens (zum Glück) eh nicht brauchen.